DAS PALSWEISER MOOS, EIN NATURJUWEL WIRD IN SZENE GESETZT
Hand in Hand arbeiten Gemeinde Bergkirchen und Bund Naturschutz (Kreisgruppe Dachau) wenn es um den Schutz eines besonderen Naturjuwels in der Gemeinde Bergkirchen geht, dem Palsweiser Moos. Gemeinde und Bund Naturschutz sind Träger des Projektes „Das Palsweiser Moos -ein Naturjuwel in der Gemeinde Bergkirchen“. „Wir sind stolz darauf, ein derartiges Naturkleinod in unserem Gemeindegebiet zu haben und sind uns auch der Verantwortung bewusst, die damit verbunden ist“, bestätigt Bergkirchens 1. Bürgermeister Simon Landmann. Das Palsweiser Moos ist zusammen mit dem Fußbergmoos einer der größten der größten noch zusammenhängenden Reste des Dachauer Mooses. Als südlicher Ausläufer nahm es noch bis ins 19. Jahrhundert das gesamte Maisachtal von Maisach bis Bergkirchen ein.
Trotz Entwässerung und Torfabbau sind in den Kerngebieten immer noch Moorarten anzutreffen, die teilweise seit der Eiszeit überdauert haben, wie die Strauchbirke, eine Birkenart, die nur Buschhöhe erreicht. Weitere Besonderheiten sind die Kreuzotter oder eine Schmetterlingsart mit dem gefährlich klingenden Namen Riedteufel. Um den Fortbestand dieser Arten zu sichern und ihnen wieder neuen Lebensraum zu geben, wurde 2012 ein gemeinsamer Antrag beim bayerischen Naturschutzfonds gestellt, der daraufhin 230.000 € bereitstellte. Mit weiteren 17.000 € beteiligte sich der Bezirk Oberbayern, den Rest der auf 282.000,-€ veranschlagten Projektkosten, davon 200.000 € für Grunderwerb, schultern Gemeinde und Bund Naturschutz.
Im Rahmen des Projektes wurde nun eine Informationsbroschüre fertig gestellt, in der das Projektgebiet und seine Besonderheiten dargestellt sind. In dem Faltblatt kann auch von ersten Erfolgen des Projektes berichtet werden. So konnten durch den gezielten Erwerb von naturschutzfachlich besonders Fachabteilung für Südbayern wertvollen Grundstücken der Bestand der für den Naturschutz gesicherten Flächen von bisher fünf auf zehn verdoppelt werden. Zusätzlich bestehen auf 10 ha Pflege Pflegevereinbarungen oder Pachtverträge. Bisher werden 2 ha Streuwiesen regelmäßig gemäht, 1 ha wurde zusätzlich entbuscht.
Neben den bereits bekannten Arten wurde mit dem Kamm-Wurmfarn, ebenfalls ein Eiszeit Relikt wiederentdeckt. Neu nachgewiesen wurden die Stendelwurz, eine Orchideenart, der Grauspecht und der Baumpieper. Für Dr. Zauscher den Kreisvorsitzenden des Bund Naturschutz in Dachau ein weiterer Beleg dafür, dass das Palsweiser Moos eines der herausragenden Biotope im Landkreis bzw. in der gesamten Region ist.
Das Faltblatt liegt in der Gemeinde Bergkirchen, in der Geschäftsstelle des Bund Naturschutz und in der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt aus. Für Interessierte, die das Palsweiser Moos gerne näher kennen lernen wollen, wurde am 24.07.2015 eine Exkursion angeboten.
Ansprechpartner:
Andreas Fuchs
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