EIN GRÜNES BAND IM LANDKREIS DACHAU
Magerrasen und Heckenbiotope auf der ehemaligen Bahntrasse zwischen Röhrmoos und Hebertshausen
Bei den Biotopflächen handelt es sich um den ehemaligen alten Bahndamm zwischen Röhrmoos und Hebertshausen. Die Gesamtfläche beträgt ca. 4,5 ha und verläuft als sogenanntes „grünes Band“ ca. 3 km lang nördlich und südlich von Unterweilbach. Nachdem die neue ICE-Strecke von 2003 bis 2006 weiter östlich gebaut worden war, wurde der alte Bahndamm stillgelegt und die Fläche der natürlichen Sukzession überlassen. Die alten Gleise wurden abgebaut, der Schotter größtenteils entfernt und ein sandreicher Oberboden aus einem nahegelegen Hangbereich der ICE-Trasse aufgebracht.
2 Jahre nach Abschluß der ICE-Bauarbeiten haben wir vom Bund Naturschutz Ortsgruppe Röhrmoos auf dem auf dem nördlichen Abschnitt des alten Bahndamms zwischen buschartig wuchernden Hornklee- und Sichelkleekräutern ein paar Blattrosetten vom Kreuzenzian entdeckt. Horn- und Sichelklee waren von der Bahn auf allen Bautrassen zur Befestigung des Bodens aufgesprüht worden. Auf der nördlichen Fläche war zusätzlich mit Saatgut und Wiesenschnitt von artenreichen Wiesen aus dem Paartal zusätzlich Magerrasen Vegetation angesalbt worden.
Nachdem wir das Potenzial dieser Flächen als Magerstandort erkannt hatten begannen wir ab 2008 mit dem nördlichen Abschnitt und bis 2011 auf die gesamte Länge mit der ein- bis zweischurigen Mahd der Flächen.
Zuerst begannen wir mit dem Balkenmäher händisch die Flächen zu mähen, wir wollten Bodenrelief, Hanglagen und mögliche Hindernisse und Fremdkörper erkunden.
MAHD DER BAHNTRASSEN

Zur insektenschonenden Mahd haben wir uns von der Ortsgruppe mit einem Doppelmesser-Balkenmäher-Schneidwerk für unseren Bulldog ausgestattet.
Das Schnittgut wird mit unserem Ladewagen abtransportiert.
Wir haben auch Schnittgut von artenreichen Flächen übertragen.
GEHÖLZARBEITEN

Büsche, Hecken und Bäume, die den Bahndamm säumen und unterschiedlich dicht begleiten, müssen immer wieder nachgeschnitten werden.
Birken und Weiden werden bevorzugt entfernt, da deren Schößlinge verstärkt zu Gehölzaufwuchs auf den offenen Magerrasenflächen führen. Dazu werden periodisch immer wieder größere Gehölzarbeiten notwendig.
Das Schnittgut wird gehäckselt und auf Rottehaufen gesammelt. Holzstämme von den Hängen werden entfernt.
Im südlichen Bereich haben sich viele Kirschbäume angesiedelt, die im Frühjahr eine gute Nahrung für Bienen und Insekten liefern.
PFLANZENBEWUCHS AUF WIESENFLÄCHEN
Die Wiesenflächen auf den ehemaligen Bahndämmen sind entsprechend den Bodenarten mit Sandanteil, der unterschiedlichen Sonnenexposition und den angrenzenden Lebensräumen in 3 Teilgebiete zu gliedern:
Als typische Magerrasenarten haben sich seit den Jahren mit Beginn der einschurigen Mahd nach einer Bestimmung von Botaniker Dr. Braun über 180 Arten Gräser und Gras-artige, Leguminosen, Kräuter und Krautartige angesiedelt.
Diese Blumen gedeihen auf unserem Magerrasen:
Kreuz-Enzian (Bestand 2025 über 4000 blühende Exemplare), Kartäusernelke, Tausendgüldenkraut, Oregano, Breitblättriger Thymian, Färberginster, Echtes Labkraut, Acker Witwenblume, Skabiosen, Flockenblume, Magerwiesen Margerite, Gelbe Sommerwurz, Hufeisenklee, Wundklee, Klappertopf, Zypressen-Wolfsmilch, Knäuel-glockenblume, Salbei, Hasenpfötchen, kleines Habichtskraut, Braunelle, gewöhnliches und nickendes Leimkraut, Graslilie, Odermennig, Zittergras, Aufrechte Trespe.














