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Fukushima-Mahnwachen am 11.03.23

Am 11. März 2011 führte ein Tsunami zum Super-GAU im Atomkraftwerk Fukushima.

03.03.2023

Daher gedenken wir der vielen Opfer des Tsunamis und des Super-GAUs in Japan.
Gleichzeitig wollen wir mit den Mahnwachen auch ein Zeichen an Markus Söder (CSU), Hubert Aiwanger (FW) und Martin Hagen (FDP) senden, die weiterhin für eine Laufzeitverlängerung der drei letzten AKWs in Deutschland werben.
Diese drei letzten AKWs müssen am 15.04.23 wirklich abgeschaltet werden. Die letzten drei Atomkraftwerke (Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland) sollten eigentlich zum 31.12.22 abgeschaltet werden. Aufgrund der Energieversorgungslage und dem zu geringen Ausbau der Erneuerbaren Energien in Süddeutschland wurden sie auf Druck der CDU/CSU, FDP und Industrie mit einer Laufzeitverlängerung bis zum 15.04.23 ausgestattet.
Das Ergebnis des Stresstest hatte gezeigt, dass das AKW Emsland zum 31.12.2022 hätte abgeschaltet werden können und die beiden süddeutschen AKW als Kaltreserve bereitgestanden hätten. Der Winter hat klar gezeigt, dass die Laufzeitverlängerung nicht nötig gewesen wäre. Dennoch wird der 15.04. nun insbesondere von der CDU/CSU, den Freien Wählern und der FDP in Frage gestellt. Sie möchten die Atomkraftwerke deutlich länger und mit neuen Brennstäben betreiben.

  • Die Atomkraft trägt durch ihre unflexible Stromproduktion jedoch auch nicht zu mehr Energiesicherheit bei. Dafür benötigt es schnell regelbare Kraftwerke, die optimal zu den Erneuerbaren Energien passen. Laut Bericht des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages führt eine mögliche Laufzeitverlängerung der Atomkraft somit auch nicht zu einer CO₂-Reduktion (https://www.bundestag.de/resource/blob/Keine_Klimawirkung ).
  • Auch würde durch eine weitere Laufzeitverlängerung nur sehr wenig Gas eingespart oder der Importbedarf gesenkt werden. Das ifo Institut prognostiziert, dass die Stromerzeugung aus Erdgas im Jahr 2024 nur um 3 TWhel abnehmen würde (https://www.ifo.de/publikationen/2022/aufsatz-zeitschrift/erdgas-und-strompreise-gewinne-laufzeitverlaengerungen ).
  • Laut dem sogenannten 2. Stresstest würde ein weiterer Streckbetrieb während der Wintermonate 2023 eine Einsparung bei der Stromerzeugung in Gaskraftwerken im Inland von 0,9 TWhel bringen und würde nur zu einer Verringerung des Auslands-Redispatch-Bedarfes von 0,5 GW (von 5,1 GW) beitragen (https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/Energie/20220914-stresstest-strom-ergebnisse-langfassung.pdf?__blob=publicationFile&v=18 , S. 61.).
  • Atomkraft ist gefährlich, teuer (4x so teuer wie EE) und der Atommüll wird tausende Jahre strahlen und viele kommende Generationen belasten. Daher fordern BN und Greenpeace ein schnellstmögliches Aus der Atomkraft in Deutschland. Stattdessen brauchen wir ein Programm für das Einsparen von 50% der Endenergie in Deutschland und einen massiven Ausbau von Photovoltaik und Windkraft in Bayern.
  • Auch weltweit ist die Atomkraft auf dem Rückzug und die Erneuerbaren Energien (vor allem Wind und Photovoltaik) übernehmen 2021 bereits 85% der zugebauten Erzeugungskapazitäten (https://assets.bbhub.io/professional/sites/24/BNEF-Power-Transition-Trends-2022_FINAL.pdf , Seite 17).

Deshalb versammeln wir uns am 11.März dezentral zu Mahnwachen im Gedenken an die schreckliche Atomkatastrophe von Fukushima und an die Bunderegierung zu appellieren beim Atomausstieg am 15.4.2023 zu bleiben.